OBERJOSBACH - Der Förderverein St. Michael Oberjosbach hatte zum zweiten Konzert im April den virtuosen Akkordeonkünstler Alexandre Bytchkov eingeladen. Dafür hatte Kassenverwalterin Patricia Goldstein-Egger gesorgt. Und die Besucher erlebten einen Musiker mit atemberaubenden Fähigkeiten. Vereinsvorsitzende Diana Summ freute sich, dass sie eine stattliche Besucherzahl in der katholischen Kirche begrüßen konnte. Das Gotteshaus wird von der Pfarrgemeinde St. Michael und dem Förderverein unterhalten. Und um dies zu bewerkstelligen, wird immer wieder zu Veranstaltungen wie den Konzertreihen eingeladen.
Eine Interpretation der Extraklasse
Einen Glücksgriff hatte die Vereinsleitung mit dem in St. Petersburg geborenen und seit 1996 in Mainz lebenden Akkordeonkünstler Alexandre Bytchkov getan. Zum Auftakt spielte er „Toccata & Fuge in d-Moll“ von Johann Sebastian Bach. Hätten die Musikfreunde die Augen geschlossen, hätten sie denken können, dass nicht das Akkordeon, sondern die Orgel spielt. Es ist sicherlich das bekannteste Orgelwerk der gesamten europäischen Musikgeschichte. Bytchkov servierte aber eine Interpretation der Extraklasse mit dem Akkordeon.
In der ersten Hälfte seines virtuosen Auftritts brachte er überwiegend Klassiker zu Gehör. Er durchschritt hierbei musikalisch die ganze Welt. Bei der Sonate in C-Dur von Domenico Scarlatti, eigentlich einer Klavierkomposition, flogen seine Finger gerade so über die Tastatur seines Konzert-Akkordeons. Nach einem Ausflug zu dem Franzosen Claude Daquin und seinem „Le Coucou“ ging es nach Österreich. Franz Schuberts Serenade klang wie eine Romanze.
Direkt nach Dmitri Schostakowitschs Präludium wechselte er zum „Bossa Nova“. Es war jedoch eine russische Variante von Viktor Vlasov, die stark von Schwermut geprägt war. Bytchkov wird in Deutschland auch als Botschafter seines Instruments bezeichnet. Derer zwei hatte er nach Oberjosbach mitgebracht.
Auch mit leichter Musik begeistert
Bytchkov begeisterte mit dem prägnant gespielten Konzert-Tango „Love Smiles“ von Pietro Frosini. Auch bei weiteren bekannten Melodien zeigte der Akkordeonist, dass es nicht immer Bach oder Schubert sein muss. Er erinnerte bei „Die Regenschirme von Scherbourg“ nicht nur daran, dass es draußen regnete. Es war die Musik des gleichnamigen Musicals, zu dem Michel Legrand die Musik geschrieben hat.
Als liege Oberjosbach an der Seine, erklang das „Flambée Montalbanaise“. Doch als er Reinhard Meys Ballade „Über den Wolken“ bis hin zur Erinnerung an Hildegard Knefs „Es soll rote Rosen regnen“ spielte, da regte er zum Mitsummen und Mitsingen an.
Bei den Stücken von Antonio Vivaldi und der „Arie des Figaro“ von Gioachino Rossini zeigte er nochmals, dass das Akkordeon nicht nur für die Volksmusik geeignet ist. Am Ende standen die Zuschauer auf und spendeten großen Applaus.
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